Mit Kindern zu wandern, ist ja nicht immer einfach. Kaum ist das Auto abgestellt, muss man sich erklären. Wie lange dauert das? Kann man da nicht hin fahren? Müssen wir da etwa rauf? Die Höllentalklamm jedoch ist so spannend, dass die Kindern sogar das Nörgeln vergessen.
Der Weg beginnt in Grainau. Man kann öffentlich hin kommen, oder mit dem Auto. Wir entschieden uns für Letzteres und parkten sehr bequem auf einem großen Wanderparkplatz an der (huihuihui…) „Höllental“-Strasse – ein sehr vielversprechender Name! Von da an sind es ca. 10 Minuten bis zum Abzweig auf den Wanderweg:
Wanderweg zur Klammeingangshütte
Der Weg beginnt seicht. Ein breit angelegter, gut ausgebauter Waldweg führt leicht bergan am Hammersbach entlang. Es bieten sich immer wieder Gelegenheiten, direkt an den Flußlauf zu kommen und (für den, der möchte) schon hier die Wanderung zu unterbrechen und Staudämme oder Ähnliches zu bauen.
Der Weg am Fluß ist angenehm, besonder an heißeren Tagen, da das sprudelnde Wasser immer wieder für Abkühlung sorgt. Und schon hier am Anfang unserer Tour lockt ein beeindruckendes Panorama, auch bis zum Ende des Weges zu gehen, nämlich bis zur Höllentalangerhütte, um einen noch spektakuläreren Ausblick geniessen zu können.
Höllentaleingangshütte
Die Möglichkeit, die Klamm zu betreten, muss man sich erarbeiten. Der Weg beginnt zwar ganz zahm, aber er wird immer schmaler und verläßt auch irgendwann die unmittelbare Flußnähe und damit die abkühlenden Winde vom Wasser.
Wir gehen stetig bergan und bringen langsam die ca 3 Kilometer Wegstrecke hinter uns. Kurz vor dem Eingang genießt man übrigens rückblickend ebenfalls schon einen sehr beeindruckenden Blick über das Tal.
Die Höllentaleingangshütte (was für ein Wort) ist zwar winzig, aber es wurde auch noch für eine kleine Ausflugsterrasse mit Bewirtung Platz gemacht. Wer also zunächst mal verschnaufen will, findet hier die Möglichkeit dazu.
Eingang in die Höllentalklamm
Durch ein Drehkreuz wird man in die Klamm hineingelassen. Gleich am Anfang empfängt den Wanderer das neu eröffnete Museum. Das kleine Haus, in dem das Museum untergebracht ist, wurde liebevoll mit Fotos, alter Kleidung und bebilderten Informationen zur Geschichte der Klamm ausgestattet. Man sollte es nicht einfach rechts liegen lassen!
Die Durchwanderung der Klamm erfordert dringend rutschfeste und sichere Schuhe und am besten auch eine Regenjacke. Man kann das Nass-werden einfach nicht vermeiden, es tropft und regnet tatsächlich fasst von allen Wänden und Vorsprüngen.
Der Weg ist absolut gesichert. Überall befinden sich Drahtseile oder Geländer, an denen man sich festhalten kann. Steigungen überwindet man durch eigens angelegt Treppen. Wenn ein Weg außen nicht mehr möglich war, wurden Tunnels durch den Felsen geschlagen. Die sind punktuell mit Licht erhellt, man findet also seinen Weg. Wer es spannender mag, nimmt Stirnlampen mit! Gerade in den Tunnels ist der Weg interessant – das Rausches des wilden Wassers draußen ist überall zu hören.
Die Tunnel sind außerdem durch „Fenster“ im Fels erhellt, durch die man auch immer wieder einen Blick nach draußen werfen kann – in unserem Fall gaben sie den Blick frei auf die immer noch in der Klamm liegenden riesigen Schneefelder.
Ungefähr 45 Minuten dauert unser Weg durch die Klamm, dann erreichen wir das Ende und können uns wieder trocknen und in der Sonne ein wenig aufwärmen. Weiter geht’s nun zur Höllentalangerhütte.
Höllentalangerhütte
Ungefähr eine Stunde reiner Fußweg sind es dann nochmal bis zur Höllentalangerhütte. Wir verbummeln wieder ein großen Teil Zeit im teilweise sehr seichten Flußbett, was uns wieder zum Damm-bauen verführt. Auch einige Steinmännchen hinterlassen wir 🙂
Es treibt uns aber nun langsam wirklich zur Hütte. Einige Steigungen sind zu überwältigen, bis wir in ein breites weitläufiges Gebiet kommen. Der Weg flacht ab und führt an einem ausgetrockneten Bachbett vorbei. Felsbrocken liegen herum, die Vegetation wird schon etwas schütter. Dann nochmal um eine Kurve gebogen und der Blick wird freigegeben auf das schöne Panorama der Zugspitze.
Wir lassen und erleichtert im Biergarten der Hütte nieder und genießen den Blick. Leider nicht allzu lange. Ein enorm schneller Wetterumschwung innerhalb von 20 Minuten trübt die sonnige Lage.
Wir sind in der Beurteilung von Wetterlagen in den Bergen nicht erfahren, daher machten wir uns sehr schnell auf den Rückweg. Auf Regen und Gewitter haben wir keine Lust! Das war zwar ein etwas abruptes Ende unseres Ausfluges – nichtsdestotrotz war die Wanderung sehr familientauglich und hat allen Spaß gemacht. Sehr zu empfehlen!
Eintrittspreise für die Klamm:
Erwachsene: 4 €
Kinder und Erwachsene mit DAV Ausweis: 1 €
Hinweise:
Kinderwagen und Fahrräder sind in der Klamm verboten.
Regenkleidung wäre wirklich wichtig (sonst ein großes Handtuch)
Feste Schuhe sind notwendig
Lesetipps:
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