Museum Rocca di Riva, Gardasee

Rocca – die Festung, befindet sich heute fast schon in der Stadtmitte von Riva, eingebettet zwischen Seglerhafen und Uferpromenade. Es hat nichts wehrhaftes mehr, obwohl man seinen ursprünglichen Zweck der Verteidigung durchaus noch erkennen. kann. Aber der die Burg vollständig umgebene Burggraben ist zum Enten-Amusement degradiert und Einlass findet heutzutage wirklich jeder Besucher über die feste Steinbrücke. Rocca beherbergt das Museum von Riva, das MAG (Museo dell’Alto Garda) mit einer großen Gemäldesammlung, Ausgrabungsfunden und auch Stücken zur jüngeren Stadtgeschichte.

Das Museum von Riva in der mittelalterlichen Burg Rocca. Innen ist sie modern ausgebaut. An die Festung erinnert nicht mehr vieles.

Ein Stadtmuseum zu besuchen ist nun wirklich kein verlockendes Angebot für Kinder, wenn draußen Tretboote, Eis und Entenfüttern locken. Aber die Museumsleute haben sich Mühe gegeben, auch die Kinder mit einzubinden, so dass dieser Museumsbesuch nicht zwingend auch Langeweile bedeutet.

Gemäldeausstellung/ Pinakothek

Allen Gemälden wird viel Raum gegeben. Die schöne Beleuchtung tut das ihrige, um die Stücke auch auf unbedarfte Betrachter wunderbar wirken zu lassen. Bereits hier werden auch die Kinder eingefangen. An Mitmachstationen und interessant platzierten Blickwinkeln werden sie aufgehalten und sogar ihr Blick auf die Gemälde gelenkt, damit sie mal genauer hinschauen, was da so abgebildet wurde und vor allem, wie.

Gemälde selbst verändern. Die Burg sieht aber langweilig aus, das wo der Maler sie platzierte? Na, dann schnell mal die Ansichten ändern…

Das Museum verfügt über verschiedene Etagen. Nach der Pinakothek wirft man einen schnellen Blick in den schönen Innenhof, in dem Konzerte statt finden können, um dann weiterzugehen in den nächsten Ausstellungsraum.

Der große schöne Innenhof der Rocca

Die archäologische Abteilung

Die wirklich super-interessante Pfahlbautensiedlung von Ledro hatten wir schon besucht. So waren die Ausgrabungsstücke hier keine Überraschung mehr. Die Sammlung in Riva zu dem Leben der Phalbautenbevölkerung ist aber eine wirklich tolle Ergänzung zu dem, was man in Ledro in „echt“ sehen kann. Hinzu kommen Ausgrabungsstücke aus der gesamten Umgebung. Stelen aus der Kupferzeit, Scherben, Haushaltsgegenstände und Schmuck, die Einblicke in das Leben der römischen und vor-römischen Zeit vermitteln. Alle Erklärungen sind in italienisch. Zu jedem Raum finden die Besucher jedoch die Beschreibungen der Ausstellung auf Handzetteln die vor den Räumen ausliegen. Auch die Videos, die als Erklärung zu den gezeigten Ausstellungen in den Räumen laufen, sind mehrsprachig.

Abwechslungsreich und großzügig angelegt – die Ausstellungen im Museum von Riva

In den oberen Räumen geht’s dann zur zeitgenössischen Geschichte. Die Ausstellungen wechseln, so dass auch mehrmalige Besuche interessant bleiben. Zur Zeit wird hier die jüngere Geschichte des 2. Weltkriegs gezeigt. Die Verwicklung Italiens, die Auswirkung auf das Gardagebiet und Einblicke in die „Grabenkämpfe“, die in den Bergen geführt wurden.

Einblicke in die Zeit des 2. Weltkrieges. Interessante Ausstellungsstücke machen auch dieses Stockwerk lebendig, so dass die Besucher nicht vor Ausstellungskästen hängen bleiben.

Wechselausstellung

Bis Oktober werden noch die Fotografien von Alessandro Oppi gezeigt. Anfang des 20. Jahrhunderts machte der Fotograf sich auf eine Resie rund um den Gardasee. Das Ergebnis sind Einblicke in eine Landschaft, die zu heute zwar immer noch erkennbar ist, aber dennoch unglaublich Veränderungen durchgemacht hat. Es lohnt sich, die Bilder mal anzusehen.

Ausstellung der Fotografien von A. Oppi, die er vor rund 100 Jahren rund um den Gardasee gemacht hat.

 

Infos

Link zum Museo dell’Alto Garda
Eintritt: 2 Erwachsene + 2 Kinder zahlen 6 €

Lesetipps

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.