Alten Beistelltisch restaurieren

eBay sei Dank, da lassen sich manche Möbelschnäppchen machen. Da wir keinen endlosen Fundus an kleinen Schätzchen in irgendwelchen Kellern oder Dachböden haben, guck ich halt in eBay. Und, man bekommt mit ein wenig Geduld auch dort wirklich günstige alte Möbel, an denen man sich ausprobieren kann. Wenn es schief geht, ist es kein großer Verlust, weder finanziell noch ideell. Und, wenn es klappt, freut man sich an einem schicken neuen Teil, dass man selbst „aufgemöbelt“ hat, upcycled, wie es jetzt so schön heißt. Dieses hier war mein Projekt, „vorher / nachher“ sozusagen:

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Früher ein Tischchen, das reif war für den Sperrmüll. Jetzt ein kleiner schöner Hingucker

Mein aktuelles eBay Projekt ist ein kleiner Tisch, der Wasserflecken hatte und oben auf der Platte mit einer „schicken“ Holzfolie versehen war. Da kann nicht mehr viel schief gehen, also frisch ans Werk 🙂

Zunächst mal löste ich die olle Klebefolie. Tatsächlich ging es mit Fön auch gut ab. Zurück blieb ein wenig Kleber, der sich aber mit Terpentin noch ablösen ließ.

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Die Klebefolie ließ sich mit dem Fön gut von der Tischplatte abziehen

 

Als nächstes musste die untere Platte abgeschraubt werden. Dadurch können die Tischbeine besser behandelt werden und auch die Platte besser repariert.

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Wenn irgendwelche Teile abgeschraubt werden müssen, bitte die Schrauben sicher irgendwo verstauen. Es wäre ärgerlich, wenn die verloren gingen.

 

Und jetzt mache ich mich auch schon an das Abschleifen des alten Lacks. Dazu halte ich eine bestimmte Reihenfolge ein, das funktioniert gut:

1) Schleifpapier 80er Körnung um den Lack grob anzuschleifen

2) Schleifpapier 120er Körnung für den feineren Schliff

 

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3 Schleifschritte sollten eingehalten werden: 80er, dann 120er und abschließend 240er Körnung.

 

3) den Schleifstaub gut abfegen mit einem Pinsel oder einer Bürste

4) das gute Stück nun feucht abwischen. Dadurch stellen sich Fasern auf, die sich sonst nach dem ersten Anstrich aufstellen würden. Nach dem Trocknen kann man nun prima mit

5) Schleifpapier 240er Körnung den Endschliff machen.

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Das feuchte Abwischen des geschliffenen Möbel hilft, dass der letzte Schleifgang wirklich alle Holzfasern erwischt.

 

Jetzt geht es also an den Anstrich. Ich wollte für ein gleichmäßigeres Ergebnis das Tischchen sprühen. Dafür kaufte ich 1 Farbdose beim Discounter. Wird schon gehen, dachte ich. Untergrund abdecken, Möbel drauf stellen und am Besten das Ganze auch draußen machen, da Farbe schon sehr riecht.

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Vor Anstrichen sollte auf jeden Fall der Untergrund immer gut abgedeckt sein.

 

Nach der Vorbereitung schnappte ich mir die Dose und sprühte drauf los, immer in gleichmäßigen Strichen, damit nicht irgendwo Farbnasen entstehen. Das Problem war nur, dass in der Dose nicht genug Farbe für mein kleines Tischchen war, oder aber die Farbe einfach zu minderwertig um gut zu decken.

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Das Farbergebnis ist eher mau, so kann das gute Stück nicht bleiben.

 

Nach dem Trocknen war klar, da muß noch eine Schicht Farbe drauf. Diesmal nahm ich eine wirklich gute Acrylfarbe und den Pinsel. Ich verbrauchte wirklich extrem viel weniger Farbe, als mit dem Sprühen.

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Der 2. Farbauftrag, diesmal mit Acrylfarbe.

 

So sieht er nun schon mal ganz gut aus. Ich möchte nun noch die Tischplatte irgendwie verschönern. „Decoupage“ schwirte in meinem Kopf herum. Ich fand aber kein Decoupage-Papier, das mir gefallen hätte. Dafür ein edles Chiyogami -Papier, das super passte.

Wem nicht klar ist, ob sein gewähltes Papier den Kleber und den Lack überstehen, sollte es erstmal mit einem kleinen Stück des Papiers ausprobieren, ehe das Möbelstück damit beklebt wird.

Ich stelle aus einer festen Pappe eine Schablone für die Tischplatte her. Dazu den Tisch umgekehrt auf die Pappe stellen und rundherum zeichnen und ausschneiden.

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Schablone für das Bekleben der Tischplatte

 

Die Schablone nun auf das Papier legen, abzeichnen und ebenfalls ausschneiden. Dann auf die Tischplatte legen, um zu sehen, ob das Papier nirgends übersteht, sonst noch weiter anpassen und so lange dran rumschnipseln, bis alles passt.

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Papier auf die Tischplatte legen und anpassen an die Konturen.

 

Nun kommt das Aufkleben. Dafür habe ich einen Acrylkleber genommen, der stark genug für das Papier war. Ich mußte lediglich die Tischplatte einpinseln und dann das Papier von einer Seite zur anderen fest anpressen und glattstreichen. Zum Glück hab ich es faltenfrei hingekriegt.

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Papier aufkleben erfordert ein wenig Konzentration, da sonst das Papier schief drauf kommt oder Falten wirft. Und man hat nur eine Chance 🙂

 

Soooo, jetzt ist der Tisch auch bald fertig. Nach dem Durchtrocknen möchte ich ihn nun noch lackieren, da dadurch das Papier auf der Platte widerstandsfähiger wird.

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Lackieren mache ich auch besser draussen – es riecht halt doch sehr stark.

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Ich lackiere das Tischchen 2 x. Das gefällt mir am Besten. Braucht ein bisschen Geduld, da es jeweils einen Tag zum Durchtrocknen braucht.

Fertig 🙂 !! Nun nur noch die vier alten Schräubchen wieder herausgesucht und die untere Platte wieder angeschraubt. Schon steht das Tischchen auch wieder stabiler. Und sieht doch wirklich jetzt ganz anders aus, als vorher:

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Fertig restauriert ist das Tischchen zu meinem neuen Lieblingsstück geworden.

 

Den gebe ich nicht mehr her 🙂 aber ich schick ihn zu Freutag, als Leihgabe sozusagen 😉

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