Der Silberberg ist Bodenmais Hausberg. Er bietet alles, was ein Familienausflug für Groß und Klein haben sollte. Ein wirklich großes Angebot für Kinder bis ins frühe Teenie-Alter und Entspannung für die Großen. Die Blicke in die Weiten des Bayerischen Waldes sind dabei noch das „Zuckerl“. Mit seinen 950 Höhenmetern ist er zwar nicht gerade ein Riese, aber der felsige Gipfel oben macht auch dieses kleine Manko durch Kletterspaß wieder wett. Und außerdem gibt’s ein richtiges Gipfelkreuz, dann zählt das auch als richtiger Berg, oder nicht?
Die Wanderung am Silberberg
Die Wanderung hinauf ist nicht wirklich anstrengend, dafür aber auch, bis auf den letzten Teil, unaufregend. Man läuft bis zur Mittelstation entweder auf einer geteerten Strasse oder unterhalb der Seilbahn auf einem kleinen Pattweg ein wenig steiler bergan. Ab der Mittelstation ist der Weg schöner. Er führt zunächst quer über die Skipiste (was man dem Wiesenabschnitt auch ansieht) und geht dann in den Wald hinein.
Nach gebummelten 20 Minuten kommen wir an der Bergstation des Lifts an. Von hier aus sind es noch weitere 5 Minuten und wir stehen unterhalb des Gipfelkreuzes. Er steht auf einem recht großen Fels, der sich aber leicht erklettern läßt. Sobald man oben seinen Blick schweifen läßt, fällt auf, dass der Berg nicht nur einen Gipfel hat.
War der Blick an der Mittelstation schon schön, so genießt man hier einen noch eindrucksvolleren Rundblick. Während also die Kinder die Felslandschaft erkunden, genießen die Großen die Ruhe und die Sicht.
Der Lift auf den Silberberg
Vom Parkplatz am Silberberg muss man nur eine Straße überqueren und steht schon an der Bergbahn. Ein Doppellift bringt alle sicher nach oben. Ein Halt an der Mittelstation ist aber schon zu empfehlen, da es auch hier einen wunderbaren Ausblick zu genießen gibt.
Der Lift ist eher von der gemütlichen Sorte. Ein Wettkampf beim Abstieg „Wanderer gegen Lift“ wurde klar vom Wanderer für sich entschieden. 🙂
Bergwerk
Im Jahre 1313 wird der Bergbau am Silberberg zum ersten Mal urkundlich erwähnt, der Abbau der Erzlagerstätten läßt sich durch Schriften bis auf das Jahr 1463 zurückdatieren. Eine Führung durch den Berg mit allerlei interessanten Einzelheiten zum Bergbau damals und heute kann man auf Höhe der Mittelstation buchen.
Die Führung beginnt damit, dass jeder seine Bergmannsausrüstung bekommt. Helm und blauer Zwergenumhang. Naja, lieber ein schnell übergeworfener Umhang, als ein ganzer Anzug, wie es in anderen Bergwerken angeboten wird. Und, da alle irgendwie seltsam aussehen, geht die eigene Absurdität in der Masse unter.
Die Tür zum Berg geht auf, kalte Luft strömt heraus und die Führung beginnt an einem mittelgroßen See in einem großen Hohlraum. Wasser macht hier unten Sinn, da im Mittelalter das Erz durch „Feuersetzen“ abgebaut wurde. Dazu wurde mit Feuer das Gestein erhitzt und mit Wasser abgeloschen. So konnte anschließend das Erz leichter dem Berg abgerungen werden. Später dann wurde gebohrt und gesprengt. Seit 1908 hatte man eine große Druckluftmaschine in Betrieb. Man mag sich die Geräuschkulisse hier unten gar nicht vorstellen.
Die Führung durch den Hauptstollen, ist nicht allzu lang, ca. 45 Minuten, aber liebevoll gestaltet. Insgesamt hat das Bergwerk eine Länge von ca. 20 km. Der über 500 m lange Barbarastollen, der hier touristisch zugänglich gemacht wurde, barg die größten Erzvorkommen.
Kinder & Spaß am Silberberg
Sommer-Rodelbahn
Ich hatte nicht erwartet, eine Freizeitlandschaft vorzufinden, als es hieß, wir wollen zum Silberberg. Aber dieser Berg ist nicht nur Berg, hier wird wirklich ein Rundum-Paket geboten. Zunächst mal stehen wir an der Seilbahnkasse und kaufen mehrere Auffahrten. Warum? Weil die Kinder immer wieder mit dem Rodel auf der Sommer-Rodelbahn hinunter fahren werden, mit der Seilbahn wieder rauf, mit der Rodelbahn wieder…. wir sitzen derweil an der Mittelstation bei einem Kaffee und genießen die Aussicht 🙂
Spielplätze
Für die Kleineren, die die sich noch nicht so frei und selbständig bewegen, finden sich überall Spielplätze. An der Talstation, an der Mittelstation und auch an der Bergstation.
Tubing
An der Talstation hat eine Tubingbahn neu aufgemacht. Man kauft sich Eintrittchips, schnappt sich einen riesigen Reifen und läßt sich vom Laufband nach oben ziehen. Hinab geht es dann rasant im Reifen. Lenken ist unmöglich, man muss die Fahrt nehmen, wie sie kommt:
Kinderklettergarten
Und noch ein Spaß für die Kleineren: der neu aufgemachte Klettergarten. Eine Holzlandschaft, angepasst an den Spass der Kleinen. Wir durften nicht rein, aber von außen betrachtet wünschte man sich, wieder klein zu sein.
Bogenschiessen
Und all jene, die immer noch nicht genug Spaß hatten, können nun noch Bogenschießen. Einerseits wird am Berg ein großer 3-D-Parcours angeboten, andererseits gibt es für den kürzeren Spaß auch einen Schießstand, den man benutzen kann. Nach kurzer Einweisung darf man auf Scheiben und vereinzelte Tiere aus dem 3-D-Parcours schießen.
Alles in allem also nicht nur ein Berg, sondern vielmehr ein Erlebnispark rund um den Berg. Man kann dort locker einen Tag verbringen. Viel gewandert ist man an diesem Tag dann eher nicht. Das ist dann ein gemütlicher Genießertag, aber, der muss ja auch mal sein!
Preise:
Seilbahn:
Erwachsene: 6 €, Kinder: 4 € für 1 x Bergfahrt bis Mittelstation und 1 x Rodeln
Bergwerk:
Erwachsene: 6 €, Kinder: 3,60 €
Sommerrodeln:
Erwachsene: 4,50 €, Kinder: 3,50 € für 1 x Bergfahrt bis Mittelstation und 1 x Rodeln
Bogenschießen:
5 € für 15 Pfeile
Parkplatz: groß, kostenlos und direkt „vor der Tür“
Einkehr:
Silberberg-Alm an der Talstation
Panoramagaststätte an der Mittelstation
Wandern mit Kindern im Bayerischen Wald: Buchtipps