Morgen, Findus, wird’s was geben, Sven Nordqvist

Die Weihnachtsgeschichte mit Pettersson und Findus hat bei uns längst Ebeneezer Scrooge von Dickens den Rang abgelaufen. Im Buch „Morgen, Findus, wird’s was geben“ geht es um alles, was eine Weihnachtsgeschichte braucht. Freundschaft, Geheimisse und den festen Glauben, dass am Weihnachtsabend alles gut sein wird.

Im Gegensatz zu unserem Wetter ist der Winter bei Pettersson und Findus unzweifelhaft da. Der Hof ist eingeschneit, es gibt nicht viel zu tun. In der Küche sitzt Petterson mit Findus beim Frühstück. Bald ist Weihnachten.

Das bringt Findus auf die für einen Kater außergewöhnliche Frage, warum der Weihnachtsmann denn wohl den Kindern Geschenke bringt, aber ihm nicht. Pettersson gerät in Erklärungsnot. Schließlich eingen sie sich, es so zu machen, wie in Petterssons Jugend: Ein Wunschzettel wird geschrieben, eine Schneehöhle gebaut und der Wunschzettel in einem Schneeball obenauf gelegt.

Nun heißt es warten. Warten darauf, dass der Weihnachtsmann den Wunschzettel abholt. Darüber schläft Findus ein.

Am nächsten Morgen ist die Schneehöhle zusammengebrochen. Ein sicheres Zeichen! Der Weihnachtsmann hat den Wunschzettel geholt. Die Aufregung überträgt sich natürlich bis in den Hühnerstall, die jetzt auch auf ihre Weihnachtsgeschenke bestehen, wenn der Kater doch auch welche bekommt.

Pettersson versucht mühevoll, die allgemeine Aufregung niedrig zu halten und ist darum bemüht zu erklären, dass man nicht immer Geschenke bekommt und schon gar keine Garantie besteht, den Weihnachtsmann auch wirklich zu sehen. Findus ist daraufhin so betrübt, dass Pettersson ihm in die Pfote verspricht, dass der Weihnachtsmann dieses Jahr kommen wird.

Pettersson ist in der Zwickmühle. Er will seinem Kater den Gefallen tun, aber er weiß nicht, wie er es anfangen soll.

Er fängt an zu planen und zu zeichnen und nachzudenken. Dann hat er eine Idee. Um Findus abzulenken, erzählt er davon einen „automatischen Holzeinwerfer“ für den Ofen bauen zu wollen, in Wirklichkeit soll das Ding jedoch ein Kasten werden, aus dem an Heiligabend eine Weihnachtsmannpuppe hervorkommt, Frohe Weihnachten wünscht und sich wieder zurückzieht.

Und hier beginnt die eigentliche Weihnachtsgeschichte: Pettersson kauft die große Kiste, die als Tarnung für den Weihnachtsmann herhalten soll.

Damit ist es aber nicht getan. Wo kommt der passende Weihnachtsmann her, wie soll er sich naturgetreu bewegen, wie soll er reden und wie wieder verschwinden? Der arme Pettersson plant und denkt nach und plant.

Darüber vergißt er leider Findus, der sich furchtbar langweilt. Er findet Ablenkung bei den Mucklas, die wiederum dann Pettersson ärgern und der dann wieder mit Findus schimpft. So geht die Vorweihnachtszeit mit Quengeleien und Reibereien dahin, obwohl sich doch eigentlich jeder bemüht, dem anderen einen Weihnachtswunsch zu erfüllen.

Als die Zweifel am größten werden, dass bis zum Heiligabend alles gut wird, geschehen die seltsamsten Dinge. Ein kleiner Vertreter klopft an der Tür und verkauft gerade jene Artikel, die Pettersson noch zu seinem Geschenk fehlen, ein skifahrender Postbote fährt durch die Wälder und erzählt Findus die verrücktesten Dinge und als die Zwei ihren Weihnachtsbaum holen wollen, lernen sie einen geigespielenden Mann kennen, der den Wald bewachen soll. Alle Begegnungen sind äußerst seltsam, führen aber letztlich dazu, dass Pettersson sich besinnt und die gemeinsame Zeit mit seinem Kater nutzt, um sich auf Weihnachten zu freuen.

Erstaunlicherweise geschehen dann viele kleine Wunder. Die Weihnachtsmannpuppe, die sich erst so mechanisch bewegte und sprach, spricht an Weihnachten plötzlich flüssig und geht auch ganz natürlich. Und, komisch, anstatt sich in die große Kiste zurückzuziehen, scheint sie die Tür geöffnet zu haben und gegangen zu sein, denn draußen sind plötzlich frische Spuren im Schnee.

Weihnachten wird für Pettersson und Findus ganz wundervoll. Findus wundert sich weniger, er hat immer daran geglaubt, dass der Weihnachtsmann zu ihm kommt. Schließlich hat es Pettersson versprochen.

Pettersson jedoch war erstaunt und „[…] versuchte zu verstehen, was passiert war. Wieder einmal musste er einsehen, dass Dinge geschahen, die nicht zu erklären waren. Man kann sich nur freuen, dass man Derartiges erleben darf. Und plötzlich hatte er kein schlechtes Gewissen mehr, weil er versucht hatte, Findus mit der Weihnachstmannmaschine hinters Licht zu führen. Seine vielen Lügen in den letzten Wochen waren keine Lügen mehr.“ (Auszug)

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